Leo Wirth

Eine Karriere als Bildhauer war Leo Wirth nicht eben an der Wiege gesungen. Als Bauernsohn war für ihn eine landwirtschaftliche Ausbildung, die er dann auch von 1970 bis 1975 absolvierte, selbstverständlich. Zugleich aber wuchs in diesen Jahren sein Interesse an bildender Kunst, und schon während der Ausbildung zum Landwirt entstanden erste Skulpturen mit ernstzunehmendem künstlerischem Anspruch. Mit dem Besuch der Berufsfachschule für Holz- und Steinbildhauerei in Elbigenalp/Tirol stellte Wirth schließlich seine seit Kindheits- und Jugendtagen bescheinigten Talente auf eine solide Grundlage. Er schloss als Jahrgangsbester ab, und so war der Schritt in die Selbständigkeit als freischaffender Bildhauer 1989 nur konsequent. Der Erfolg gab Leo Wirth Recht. Heute findet man seine Großplastiken an öffentlichen Plätzen von Dorum an der Nordsee („Deicharbeiter“) bis Isny im Allgäu („Neidhammelbrunnen“).

Leo Wirth arbeitet formal realistisch, ja hochrealistisch. Seine Figuren sind bis hin zu modischen Details ganz und gar Zeitgenossen, die man auch auf der Straße treffen könnte. Zugleich hat er einen untrüglichen Blick für das Typische, ja Klischeehafte in unserem Alltag und nicht zuletzt eine gehörige Portion Humor. So setzt er einen "Amtsschimmel" mit Anzug, Krawatte und Aktentasche auf ein Steckenpferd mit Rädern, zeigt bei „Waldis letzte Jagd“ den Blick des konsternierten Jägers auf seinen – augenscheinlich von ihm selbst – niedergestreckten Begleiter oder zeigt drei Fußballfans, die biertrinkend und selbstvergessen den Bemühungen ihres Dorfvereins zusehen.

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